Bittersüßes Unterhaltungskino über die Freuden am Leben
Corinna Harfouch und Uwe Ochsenknecht begeben sich als Ex-Eheleute auf eine letzte gemeinsame Reise, die sie einander wieder näher bringt. Der neue Film von Markus Goller und Oliver Ziegenbalg ist wunderbar bittersüßes Unterhaltungskino über die Freude am Leben. Und die unerhofften Chancen auf Versöhnung. Für die es nie zu spät ist.
Edgar ist Comedian und macht Witze übers Älterwerden. Als seine Exfrau Eva, nachdem er sie 25 Jahre nicht mehr gesehen hat, zu einem seiner Auftritte kommt und ihm sagt, sie sei unheilbar krank und würde bald sterben, weiß er nicht, wie er damit umgehen soll. Doch immer stärker wird ihm bewusst, dass die Zeit, die er nun noch mit Eva verbringen kann, kostbar ist. Und er will alles versuchen, um Eva und sich diese Zeit zum Geschenk zu machen. Auch wenn deren Kinder das ein bisschen anders sehen.
Ein raffiniertes Drehbuch, zwei herausragende Charakterdarstellende in den Hauptrollen und eine bittersüße, tragikomische Geschichte – das ist das gelungene Rezept für den neuen Film von Markus Goller (Regie) und Oliver Ziegenbalg (Drehbuch). Wie schon in ihren anderen Filmen beweisen sie auch hier, dass sie die Balance zwischen heiteren und melancholischen Tönen sehr gut beherrschen. Die wiedererstarkenden liebevollen Gefühle zwischen Eva und Edgar wirken echt, lebendig und authentisch, auch weil Corinna Harfouch und Uwe Ochsenknecht ihr ganzes schauspielerisches Können in die Waagschale werfen und den Figuren Tiefe verleihen. Uwe Ochsenknecht zeigt den Mut, Edgars Schwächen mit Wahrhaftigkeit zu spielen und verkörpert einen Mensch, der in seinem bisherigen Leben sein Ego und seine Eitelkeiten stets in den Vordergrund stellte. Ihm bei dem Lernprozess zuzusehen, die Lebensleistung seiner immer im Schatten seines Glanzes stehenden Frau endlich wertzuschätzen, ist großartig. Und Harfouch gelingt es einmal wieder, mit ihrem Spiel eine Figur zu erschaffen, die stur und trotzig ist, aber dann auch wieder sanft, verletzlich und jugendlich verspielt ist. Die Würde und Versöhnlichkeit, die Eva im Angesicht ihres baldigen Todes zeigt, beweist gleichermaßen die Größe der Figur und die Grandesse des exzellenten Spiels. Und obwohl Edgar als Hauptfigur die größte Wandlung durchlebt, so ist es doch auch Evas bewundernswerte Haltung, ihr selbstbestimmtes Leben bis zum Schluss, das im Fokus der Geschichte steht. DIE IRONIE DES LEBENS erzählt dieses Thema, was so schwer hätte sein können, mit großer Leichtigkeit, vermittelt in jeder Minute die Freude am Leben, und führt vor Augen, dass man das Leben als Geschenk jede Minute bewusst genießen sollte. (Filmbewertungsstelle Wiesbaden)
Die Ironie des Lebens - Ab 4. Oktober bei uns im Programm!